Lange Zeit war es ruhig um die Ausbildung im LSV. Dieses Jahr geht es allerdings rund und gefühlt werden die letzten Jahre des Dornröschenschlafs aufgeholt. Aktuell befinden sich 4 Flugschüler in der praktischen Ausbildung zum Motorflugpiloten, die von unseren zwei ehrenamtlichen Fluglehrern – Oli und Lars – die ganze Woche durch geschult werden. So konnten im August gleich zwei Soloflüge absolviert werden. Der letzte Soloflug (im Motorflug) im Verein fand vor ungefähr 12 Jahren statt! Somit nicht nur für die beiden Flugschüler, Malte und Stefan ein großartiger Erfolg, sondern auch für den Verein eine tolle Bilanz und Bestätigung für die Reaktivierung der Ausbildung. Den Anfang machte Malte am 15. August. Nach zwei letzten Überprüfungsflügen mit den beiden Fluglehrern wurde es ernst. Er wurde alleine zu seinen ersten drei Platzrunden losgeschickt.
„Ein bisschen Nervös bin ich jetzt aber schon!“ funkte Malte auf der Frequenz, bevor er dann routiniert die Checkliste abarbeitete, das Gas reinschob und nur Augenblicke später mit der Piper 22 Tri-Pacer in die Luft ging.
Was Malte noch nicht wusste, dass während er seinen Platzrunden drehte die Feuerwehr mobilisiert wurde um ihn nach der letzten Landung gebührend mit einer gewaltigen Fliegertaufe in Empfang zu nehmen.
Knapp zwei Wochen später, am 26. August, hieß es dann auch für Stefan Farbe zu bekennen und zeigen was er gelernt hatte. Auch er absolvierte die obligatorischen letzten Checkflüge mit Lars und Oli, bevor er das erste Mal alleine abheben durfte und erfolgreich den ersten Soloflug meisterte. Wie es die LSV Tradition verlangt, wurde auch ihm die Ehre der Fliegertaufe durch die Feuerwehr zu Teil, auch wenn er anfangs versuchte sich dem kalten Wasser zu entziehen.
Somit haben beide Flugschüler den ersten wichtigen Abschnitt ihrer Flugausbildung geschafft – das Ziel der Lizenz ist in erreichbare Nähe gerückt. Vorher folgen allerdings noch weitere Alleinflüge, sowie Streckenflüge und Landungen an verschiedenen Flugplätzen. Die Theorieprüfung ist für den Herbst geplant und mit etwas Glück geht es vielleicht schon Ende des Jahres zur praktischen Prüfung.
Stefan, was fasziniert dich an der Fliegerei?
„Das freie bewegen in einem dreidimensionalen Raum ist ein fantastisches Gefühl, die Weite des Horizonts, die sich ständig ändernden Wolkenformationen und die Welt unter uns.“
Wie fühlst du dich als „allein“ verantwortlicher Pilot?
„Gut, sehr gut. Es ist der erste Schritt auf dem Weg zum angehenden Piloten.
Auch ist es eine riesen Verantwortung, die mit der Qualität unserer Ausbildung Spaß auf mehr macht.“
Was sind denn deine weiteren fliegerischen Pläne?
„Das ist schwierig zu beantworten. Es gibt so viele Ziele die erreicht werden können.
Kommende Highlights sind bestimmt eine F-Schlepp-, Nachtflug- und IFR-Ausbildung. Ich möchte mich bei Oli und Lars für das Erreichen des ersten praktischen Ausbildungsschritts bedanken! Für das Wissen und die Sicherheit im Bauch immer alles im Griff zu haben – ein verdammt gutes Gefühl. Danke Jungs!“
Malte, was hat dich dazu bewogen mit der Fliegerei anzufangen?
„Ich habe mich schon mal beim Bund als Pilot beworben, hat dann nicht geklappt und ich habe die Offizierslaufbahn eingeschlagen. Nach Studium, militärischer Ausbildung und meiner Tätigkeit als Offizier bei der Luftwaffe im TaktLwg 74 in Neuburg habe ich die Chance beim LSV ergriffen um den PPL zu machen und vielleicht es irgendwann doch noch einmal nicht nur Privat sondern auch beruflich ins Cockpit zu schaffen
Wie hast du dich bei deinem 1. Alleinflug gefühlt?
„Der Alleinflug war total überraschend nach dem 1. Progress check. Nach 1 Minute Luft holen ging es dann los, Programm abgespult und so geflogen wie Lars und Olli mir das beigebracht haben und tatsächlich kam nach der 2ten Landung Routine rein. Und wenn man nicht weiß, dass es geplant ist allein zu fliegen, hat man keine Zeit sich Gedanken zu machen.“
Und was sind deine fliegerischen Ziele?
„Privat ist das Ziel auf jeden Fall noch das IFR Rating und CPL zu machen. Außerdem möchte ich die PPL Ausbildung als Vorbereitung nutzen um nochmal die fliegerischen Tests bei der Bundeswehr zu machen oder vielleicht einen Arbeitsplatz in einem zivilen Cockpit zu finden.